Toskana
10.September
bis
17.September
2020
Südtirol
Tag 4
13.09.2020
Italien
San Gimignano - Rundreise
Reisezeit 11:58 h
395,9 km
Wenn du die Strecke sehen willst, dann klicke auf diesen Link:
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San Gimignano - Poggibonsi - Monsanto - Castellina in Chianti - Radda in Chianti - Gaiole in Chianti -
La Madona - San Piero - Asciano - Buonconvento - Castelnuovo dell Abate
Montalcino - San Quirco d'Orcia - Montepulciano - Torrita di Siena - Trequanda - Bibiano - Siena - Lillano -
Castellina in Chianti - San Gimignano
Weinkeller der Abbazia di Monte Oliveto Maggiore
Tag 4: San Gimignano – Rundreise
Dieser Tag sollte nun mal etwas länger werden. Doch das ergab sich erst im Laufe des Tages.
Schuld daran war, dass ich unbedingt in einem großen Weinkeller eine Führung mitmachen wollte und auf dem ersten Drittel der Tour, bin ich an einem Weingut vorbeigekommen, wo es möglich gewesen wäre.
Jedoch war ich viel zu früh vor Ort und deshalb musste ich die Route etwas abändern damit ich auf dem Heimweg wieder dort vorbeikommen würde.
Leider hat sich damit die Route auch etwas verlängert.
Doch der Reihe nach.
Frühmorgens aus dem Bett, um die Chance zu bekommen, an einem Schloss inmitten der Weinberge den Sonnenaufgang fotografieren zu können, machte ich mich bei völliger Dunkelheit auf den Weg.
Selbstgespräche während der Fahrt bei Dunkelheit helfen, die Zeit schneller vorbeiziehen zu lassen.
So war ich ca. eine Stunde unterwegs, bevor es hell wurde.
Der Weg führte von San Gimignano nach Poggibonsi und von dort auf die schmale Straße - Strada della Paneretta, die sich dem Berg hinauf schlängelt.
Das erste und nicht übersehbare Weingut ist das Schloss “Castello di Monsanto“ kurz vor dem gleichnamigen Ort Monsanto.
Gesichert mit einer wunderschönen Steinmauer und mit unzähligen Zypressen, wo man dazwischen immer wieder auf die reifen Trauben des Weingutes blicken konnte, fährt man der Straße entlang und merkt erst dann, wie groß dieses Weingut eigentlich ist.
Von Montag bis Freitag kann man an verschiedenen Führungen teilnehmen.
Komme ich nochmals in diese Gegend, würde ich gerne an einer Führung teilnehmen wollen.
https://www.castellodimonsanto.it/
Etwa einen Kilometer weiter ist schon das nächste Schloss auf der rechten Straßenseite, das Schloss “Castello della Panaretta“ wo auch Führungen angeboten werden und wenn man das nötige Kleingeld ausgeben will, kann man dort auch übernachten.
Leider habe ich auch von diesem Objekt kein Foto gemacht, da es noch immer zu dunkel war, aber unter dem Link dieses Weingutes, kann man sich dieses Schloss ansehen.
https://www.castellodellapaneretta.com/
Weiter ging die Fahrt nach Castellina in Chianti, Radda in Chianti und Gaiole in Chianti, wo ich dann bei Morgendämmerung die ersten Fotos des Tages machte.
Das Castello di Spaltenna ist ein Hotel der gehobenen Klasse und deshalb habe ich auch nur Fotos von den Außenmauern und keine von den Innenräumen.
Die Einfahrt zum Castello di Spaltenna
Wunderschön angelegt, - da würde ich es auch aushalten
Der Innenhof des Castello di Spaltenna in Gaiole in Chianti
Nicht weit davon entfernt, wartete schon das nächste Schloss, wo man die Möglichkeit hat inmitten der Weinberge eine oder auch mehrere Nächte zu verbringen. Das Schloss “Castello di Moleto“ ist ein Schloss aus dem 11. Jahrhundert und steht auf einem ca. 1.000 Hektar großem hügeligen Gelände.
Die edlen Weine kosten jenseits von EUR 20,00 aufwärts, die meisten so um die EUR 50,00 und da bin ich froh, dass ich kein Weintrinker bin.
Anstatt mir einen guten Wein zu gönnen, gönne ich lieber meinem Schatz einige Liter Benzin und fahre in der Gegend umher und sehe mir die Schlösser nüchtern an.
Castello di Moleto
Das Castello di Moleto
Zögerlich kommen die ersten Sonnenstrahlen hervor
Olivenbäume, Zypressen und die Sonne erwärmten nicht nur mein Herz
Feigen frisch vom Baum, das geht immer!
Nach dem guten Vor-Frühstück, - natürlich mit frisch gepflügten Feigen ging es zügig weiter.
Vorbei an San Martino al Vento, La Madonna und San Felice, sieht man einige der großen Weingutinhaber, aber richtig interessant wurde es dann in Bossi.
Hier gibt es das Castello di Bossi. Eine Burg aus dem 15. Jahrhundert, umgeben von unzähligen Weinhügeln und Olivenbäumen.
Auch hier kann man schlafen, Wein verkosten und Wein und Olivenöl unter der Woche kaufen.
Die Trauben, die ich mir frisch vom Stock runternehmen durfte, waren ein Gedicht.
Weintrauben so weit das Auge reicht. Und alles gehört zu einem Weingut – einfach unglaublich!
Die Weinhänge von dem Castello di Bossi hatten auch sehr gute Trauben
Weiter ging es nach San Piero, Monteaperti, Taverne d´ Arbia.
Unweit davon habe ich dieses Foto von der schönen Landschaft gemacht, die in den verschiedensten Grau und Brauntönen trotz fehlendem Grün irgendwie interessant ausgesehen hatte.
Wenn man in dieser Gegend im Frühling unterwegs ist, dürfte das natürlich unschlagbar schön aussehen.
Diese beiden Landschaftsfotos entstanden in der Nähe von Arbia an der SP438. Gerne würde ich im Frühling hier einige Fotos machen wollen.
Weiter ging es nach Buonconvento. Die Altstadt stammt aus dem 14. Jahrhundert. Sie ist umgeben von einer Stadtmauer und ist noch gut erhalten. Ich bin über das nördliche Stadttor in diese Stadt spaziert, um mir Brot, Käse, Wurst und Gemüse für mein Frühstück zu kaufen, denn schließlich war es bereits 10:00 Uhr und ich hatte richtig Hunger.
Die kleine Stadt Buonconvento sieht von außen mit der Stadtmauer noch viel schöner aus
Nach dem Frühstückseinkauf ging es zunächst nach Montalcino und weiter nach Castelnuovo dellÁbate zur Abbazia di Sant´Antimo.
Leider konnte ich diese Kirche von innen nicht besichtigen, da zu dieser Zeit gerade eine Messe lief und Touristen keinen Zutritt gewährt wurde. So blieben mir nur Fotos von diesem Bauwerk von außen.
Die Abbazia di Sant´Antimo in Castelnuovo dellÁbate
Abbazia di Sant´Antimo
Danach ging es zuerst zurück nach Montalcino und über typisch toskanischer Landschaft weiter nach Torrenieri, San Quirico dÓrcia zum wohl bekanntesten und angeblich beliebtesten Fotomotiv zur “Madonna di Vitaleta“.
Eine kleine Kapelle, in der Nähe des Dorfes Vitaleta, die auf einem Hügel erbaut wurde. Zu ihr führen mehrere Fußwege. Aber um zu ihr zu kommen, ist es auch am leichtesten Weg mit der Schutzausrüstung nicht angenehm und lustig, vor allem bei Temperaturen um die 30 Grad und bei voller Sonnenintensität.
Vielleicht sieht die Umgebung im Frühling schöner aus, aber ich hatte auch schon schöneres gesehen.
Die Kapelle Madonna di Vitaleta
Vorbei an Pienza, sicher auch eine schöne Stadt, die ich aus Zeitgründen leider nicht besucht hatte, ging es über einen kleinen Umweg weiter nach Monticciello und nach Montepulciano um die “Madonna di San Biagio“, - eine wunderschöne Kirche anzusehen.
Angekommen bin ich kurz vor 13:00 Uhr und ich hatte das Glück, noch eine Eintrittskarte zur Kirche zu bekommen.
Leider war um 13:00 eine Mittagspause von einer Stunde und die zuvor gekaufte Karte half mir nicht, in die Kirche zu kommen. So wurde ich gezwungen, eine Stunde zu warten.
Hätte ich die Karte nicht schon gekauft, wäre ich weitergefahren.
So nutzte ich diese Pause, um mich endlich mit meinem Frühstück zu stärken.
Es wurde auch Zeit dafür, denn die Temperaturen waren alles andere als angenehm und der Käse war schon sehr, sehr weich – fast flüssig.
Selbstverständlich hatte ich noch genügend Zeit für einen kleinen Drohnenflug um mir die Gegend anzusehen und um die Route ein wenig anzupassen.
Ich wollte unbedingt einen Weinkeller besuchen und deshalb hatte ich die Route so abgeändert, dass ich wieder zu dem Castello della Panaretta kommen sollte um meinen Wusch zu erfüllen.
Die Madonna di San Biagio in Montepulciano
Nicht nur von außen schön…
Nach einer harten Stunde Wartezeit, konnte ich endlich die Kirche besichtigen und ich muss sagen, ich war froh, dass ich gewartet hatte.
Die Kirche muss auf jedem Fall angesehen werden, wenn man in dieser Gegend unterwegs ist.
Leider habe ich vom Innenbereich keine schöneren Fotos
Weiter ging es dann in nördlicher Richtung nach Torrita di Siena, Osteria delle Noci, Trequanda in die Nähe von Asciano, wo ich von der SP60 in Richtung Val D‘Asso dieses Foto von der typischen toskanischen Gegend gemacht habe.
Typische toskanischen Gegend mit den Zypressen auch in der Nähe von Asciano
Etwas weiter weg von Asciano – nämlich in der Nähe von Chiusure, war mein größtes Highlight der gesamten Reise. Ein Besuch bei Mönchen in der Abbazia di Monte Oliveto Maggiore.
Dabei war ich an der Einfahrt zum Kloster schon vorbei und ich wunderte mich noch über einen Mann der mir am Straßenrand entgegenkam im Gewand der Mönche.
Erst durch einen Blick zwischen die Bäume nach links, konnte ich dieses Kloster entdecken und natürlich habe ich umgedreht und habe mich auf die Suche nach dem Kloster gemacht.
Von außen sah das Gebäude schon wunderschön aus und alles was ich in dem Gebäude gesehen hatte, war ja sowieso das Beste, was ich während dieser Reise zu Gesicht bekam.
Abbazia di Monte Oliveto Maggiore
Der Kreuzgang mit den gut erhaltenen Fresken
Ein weiterer Innenhof
Leider kann man es schwer erkennen. Wunderschöne Holzschnitzereien und bunte Glasfenstern
Der Speisesaal wurde schon vor Jahrhunderten für Covid19 ausgelegt :-)
Die Bibliothek - voll mit uralten Büchern
Auch eine Apotheke gehört zum Kloster. In ihr sieht man Werkzeuge, wie man sie früher noch verwendet hatte.
Nicht nur Medizin aus Kräutern und Pflanzen stellen die Mönche selbst her, nein es gibt auch Wein aus ihren eigenen Anbau.
Mehrere Sorten Wein gibt es zu kaufen. Damit man nicht die Katze im Sack kaufen muss, gibt es bei den freundlichen Mönchen selbstverständlich eine Weinverkostung.
Der Weinkeller der Mönche kann sich sehen lassen
Da ich nun im Kloster einen Weinkeller auch noch besichtigen durfte, hätte ich mir die Routenänderung ersparen können, die ich einige Stunden zu vor gemacht hatte.
So musste ich mich aber nicht mehr beeilen und konnte mir für einen Besuch in Siena etwas mehr Zeit lassen als ursprünglich vorgesehen war.
Nach dem Besuch des Kosters ging es also weiter nach Bibbiano, Ville di Corsano und direkt in die Altstadt von Siena.
Links die Basilica Cateriniana Di S. Domenico und mittig der Dom von Siena
Vom Parkplatz in die Altstadt ist es ein ganz schönes Stück, das ich mit meiner kompletten Schutzbekleidung gehen musste.
Es war 17:20 Uhr und es fühlte sich so an, als würde es 13:00 Uhr sein.
Zuerst erfolgte der Besuch der Basilica Cateriniana Di S. Domenico.
Danach ging es mitten in die Altstadt von Siena.
Viele Menschen florierten in den engen Straßen, links wie rechts ein Geschäft nach dem anderen. Nach einigen Gehminuten, dann endlich an der Piazza del Campo angekommen. Ein riesengroßer Platz umgeben von vielen schönen alten Häusern und dem Rathaus mit einem hohen Turm.
Neben diesem Platz, wo auch zwei Mal im Jahr Pferderennen ausgetragen werden, ist der Dom von Siena, ein weiterer Anziehungspunkt für Touristen wie auch Einheimische.
Dieser Dom ist leider nur mit einer Eintrittskarte zu besichtigen, und nachdem ich so spät in Siena ankam, gab es auch keine Karten mehr.
Schade, neben Pisa, während der Sardinien-Reise nun schon die zweite Kathedrale wo ich keine Karten mehr erwerben konnte. Einfach ärgerlich.
Der Innenbereich der Basilica Cateriniana Di S. Domenico
Wunderschöne Glasmalereien in dieser Basilika
Piazza del Campo
Der Dom von Siena
In den schmalen Seitengassen von Siena wurde schon alles für das Abendessen vorbereitet, während im Hintergrund die letzten Sonnenstrahlen die Dächer der Altstadt noch erreichten.
So machte ich mich dann wieder auf dem Weg zum Motorrad und vielleicht komme ich ja wieder einmal nach Siena, denn Siena kann aber noch viel mehr bieten, als ich gesehen habe, dazu muss man sich aber im Klaren sein, dass man mehrere Stunden, oder noch besser, einige Tage Zeit haben sollte.
Nach der Stadtbesichtigung ging es mit einem kleinen Umweg wieder zurück zu dem Castello della Panaretta, wo ich an einer Weinkellerführung teilnehmen wollte, doch als ich dort ankam, war es so dunkel wie am Morgen.
Somit blieb mir auch der zweite Versuch verwehrt, in das Schloss zu kommen.
Also blieb mir wieder nur die Fahrt bei völliger Dunkelheit um nach San Gimignano zu kommen.
Alles in allem, war es aber trotzdem ein schöner Tag, auch wenn ich manches nicht vergessen werde.
Ich bin zwar kein Roboter, aber vieles merke ich mir. :-) :-)